Journalisten erwarten Digitalisierungsschub
Österreichs Journalisten erwarten, dass die Corona-Krise einen Digitalisierungsschub in der Branche auslöst. Das geht aus einer Umfrage von Ecker & Partner und Marketagent hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Etwas weniger als die Hälfte der Befragten macht sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Genau so viele gaben an, dass in ihrem Unternehmen bereits Kurzarbeit eingeführt wurde.
Für den aktuellen „Journalistenbarometer“ wurden zwischen 25. und 31. März 152 Journalisten (mehrheitlich Printjournalisten) aus Österreich zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Medienlandschaft befragt. Die Mehrheit (61 Prozent) erwartet, dass die Krise die Digitalisierung vorantreiben wird. Etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) ist der Meinung, dass Qualitätsmedien mehr Zuspruch erhalten werden und dass sich das Image der Medien verbessern wird (53 Prozent).
72 Prozent der Befragten gehen außerdem davon aus, dass die Rezession zu weniger Werbeeinschaltungen und damit auch zu „massiven Einkommensverlusten“ führen wird. 41 Prozent gaben an, dass in ihrem Unternehmen bereits Kurzarbeit eingeführt wurde. Ebenso viele Befragte machen sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft.
Die Berichterstattung über die Corona-Krise dominiert die journalistische Arbeit. 86 Prozent der befragten Journalisten behandeln das Thema. Drei von vier Journalisten sind überzeugt, dass sich der mediale Diskurs auch im Sommer und möglicherweise auch noch danach hauptsächlich um Corona drehen wird. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sich ihr Arbeitspensum seit Ausbruch der Krise erhöht hat. 78 Prozent arbeiten derzeit ausschließlich im Home Office.
Fast alle sind der Ansicht, dass Journalisten derzeit eine große Verantwortung haben, mit der größtmöglichen Sorgfalt Inhalte zu publizieren. Knapp zwei Drittel investieren mehr Zeit in Faktenchecks als zuvor. Als vertrauenswürdigste Quellen werden Experten, Presseagenturen und NGOs genannt, dahinter folgen Pressegespräche und Presseaussendungen der Regierung. Mit der Information durch die Politik ist die Mehrheit eher oder sehr zufrieden, nur vier Prozent sind weniger zufrieden.