Journalistenkongress: Sorge um Medienfreiheit in Europa
Die Sorge um die Medienfreiheit in Europa ist das Hauptthema des Jahreskongresses der „Vereinigung der Europajournalisten (AEJ)“ am Freitag in Paris. Zwar würden europäische Journalisten im Vergleich zu anderen Regionen der Welt ganz allgemein noch eine privilegierte Situation genießen, doch sei Europa kein völlig sicherer Ort für den Berufsstand und die Pressefreiheit mehr, hieß es im Vorfeld.
Europa sei sogar jener der Teil der Welt, „in dem sich die Lage der Pressefreiheit in den vergangenen Jahren am stärksten verschlechtert hat“. In einer Stellungnahme der Organisatoren, der AEJ-Sektion Frankreichs, wurde darauf verweisen, dass es in jüngster Zeit auch in europäischen Ländern wie Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Malta oder der Slowakei sogar Morde an Journalisten gegeben habe.
Aber auch abgesehen von derart kriminellen Auswüchsen steige in Zeiten von Populismus und der Propagierung „illiberaler Demokratien“ in vielen Ländern Europas und der Europäischen Union (EU) der politische sowie finanzielle Druck auf Medien und Journalisten. Zudem würden Diskreditierungen wie „Fake-News-Vorwürfe“ oder Einschüchterungen zunehmen, warnte die AEJ.
Eine Folge sei beispielsweise die Flucht in die Selbstzensur. „Wie sollen europäische Journalisten reagieren? Wie können sie ihren Platz in den demokratischen Systemen wiederfinden?“ Diese Fragen sollen bei dem Kongress, an dem auch Vertreter österreichischer Medien teilnehmen, erörtert werden.