ORF-Finanzausschuss beriet über Auswirkungen der Coronakrise
Der ORF-Finanzausschuss hat sich am Montagnachmittag mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise beschäftigt. Generaldirektor Alexander Wrabetz informierte die Stiftungsräte über mögliche Szenarien für das heurige Jahr, berichtete der Vorsitzende des Finanzausschusses, Thomas Zach, im Anschluss.
„Es war eine sehr intensive Sitzung“, sagte Zach zur APA. Der Fokus sei klar auf den wirtschaftlichen Herausforderungen für den ORF gelegen. Die Ausschusssitzung, an der rund 25 Stiftungsräte teilnahmen, fand erstmals per Videokonferenz statt.
Auf der Tagesordnung standen der Bericht über den vorläufigen Jahresabschluss 2019, Szenarien für die Entwicklung 2020, das Spar- und Strukturreformprogramm sowie Statusberichte zum Thema Digitalisierung und den neuen Mediencampus. Daneben sei über „Learnings“ aus der Krise gesprochen worden. Als Beispiel nannte Zach die Möglichkeit, Interviews, wo es Sinn mache, auch nach der Krise per Skype durchzuführen, um so Kosten zu sparen.
Auch mit dem Jahr 2021 werde man sich „sehr rasch“ auseinandersetzen und zwar bei der nächsten Sitzung, die spätestens im Juni stattfinden werde, sagte Zach. Es sei ein „engmaschiger Informationsaustausch“ mit der Geschäftsführung vereinbart worden. So soll es im Mai einen schriftlichen Zwischenbericht über die wirtschaftliche Entwicklung geben.
Der Finanzplan für 2020, der im Dezember verabschiedet wurde, sah Umsatzerlöse von 977,6 Mio. Euro vor. Die Werbeeinnahmen wurden mit 210,8 Mio. Euro budgetiert, die Erlöse aus dem Programmentgelt sollten auf 647,2 Mio. Euro steigen. Das dürfte wohl nicht halten. Der ORF ist wegen der Krise nicht nur mit Rückgängen bei den Werbeerlösen konfrontiert, auch die Einnahmen durch die GIS-Gebühren dürften wegen der hohen Arbeitslosigkeit und den damit einhergehenden Gebührenbefreiungen sinken.