ORF-Redakteurin erhält Alfred-Geiringer-Stipendium der APA
Die ORF-Journalistin Vanessa Gruber (29) ist die APA-Geiringer-Stipendiatin des Jahres 2022. Der von der APA – Austria Presse Agentur gestiftete Fonds zur journalistischen Weiterbildung dient der Förderung des Qualitätsjournalismus und ermöglicht einen dreimonatigen Studienaufenthalt an der Universität Oxford sowie die Teilnahme am exklusiven „Journalism Training Programme“ der Thomson Reuters Foundation.
Grubers Forschungsprojekt wird analysieren, wie sich Medienhäuser dem Thema Klimajournalismus widmen, vor allem in Hinblick auf redaktionelle Abläufe und Strukturen. Die gebürtige Salzburgerin ist seit 2015 für den ORF tätig, derzeit in der Redaktion der „Zeit im Bild“. Sie studierte an der Universität Wien sowie an der FH Burgenland, wo sie einen Master (Digitale Medien und Kommunikation) erwarb.
Das Stipendium geht an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von österreichischen Medienhäusern sowie der APA selbst. Gruber ist die mittlerweile 18. Stipendiatin, 2021 war Klaus Knittelfelder (damals „Kronen Zeitung“, nun „Presse“) in Oxford. Alle bisherigen Geiringer-Fellows und ihre Papers sind unter zu finden.
Der Studienaufenthalt findet von Oktober bis Dezember in Oxford statt. Das „Journalism Training Programme“ in der britischen Universitätsstadt bietet drei Schwerpunkte: Die Teilnehmer verfassen eine wissenschaftliche Arbeit über ein medienrelevantes Thema ihrer Wahl, besuchen regelmäßig Seminare und gelegentliche Speziallehrveranstaltungen und können unter dem Motto „human contacts“ persönliche Kontakte zu Vortragenden und Studierenden, Medienfachleuten und Praktikern knüpfen. Darüber hinaus werden Studien-Ausflüge zu großen Medienunternehmen in London, etwa Reuters, BBC oder CNN, sowie zu politischen Einrichtungen wie House of Commons und Royal Institute of International Affairs unternommen.
Der Namensgeber des Stipendiums, Alfred Geiringer, legte den Grundstein für den Weg zur Unabhängigkeit, den die Agentur seit 1946 gegangen ist. Geiringer musste 1938 aus Österreich emigrieren und kehrte 1945 als Reuters European Editor zurück. Die APA verdankt ihm maßgeblich die Loslösung aus fast einem Jahrhundert staatlicher Bindung und die Transformation zu einer Nachrichtenagentur, die heute allein den Grundsätzen Unabhängigkeit, Zuverlässigkeit und Ausgewogenheit verpflichtet ist.
Dank Geiringers Aufbauarbeit zählt die APA heute zur kleinen Gruppe von etwa 20 unabhängigen Agenturen weltweit, die sich im privaten Eigentum der Medien befinden, während die große Mehrzahl der Nachrichtenagenturen, nämlich etwa 90 Prozent, in staatlichem Eigentum oder staatlich kontrolliert ist. Die APA entschloss sich deshalb 2001, unter Geiringers Namen einen Fonds zur journalistischen Weiterbildung einzurichten.