Plattform dokumentiert FPÖ-Angriff auf ORF-Journalistin

Der vor rund einer Woche getätigte verbale Angriff der FPÖ auf ORF-Journalistin Simone Stribl ist auf der Plattform Safety for Journalists des Europarats dokumentiert. FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker warf Stribl Regierungspropaganda vor und forderte eine Entschuldigung, nachdem sie Innenminister Gerald Karner (ÖVP) eine Frage zum Verhalten von Polizisten bei Corona-Demonstrationen gestellt hatte.

Die „Association of European Journalists“ (AEJ) sah eine Attacke auf die Pressefreiheit durch eine im Parlament vertretene Partei gegeben und brachte den Fall auf die Plattform gegen unzulässige Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten. „Die erfahrene Kollegin hat eine legitime Frage an Innenminister Karner gestellt, ob das Verhalten von Polizisten, bei einer Demonstration in Wien ohne Maske für Fotoaufnahmen mit Impfgegnern zu posieren, dienstrechtliche Konsequenzen haben wird“, so AEJ-Generalsekretär Edward Steen in einer Erklärung der internationalen Journalistenvereinigung.

Die Vereinigung drückte Stribl ihre volle Solidarität aus. Auch ORF-TV-Chefredakteur Matthias Schrom-Kux und der ORF-Redakteursrat wiesen die Forderungen Hafeneckers entschieden zurück. Die Plattform des Europarats erwartet sich bei eingegangenen Fällen, dass die jeweiligen Mitgliedsstaaten sich der Attacken annehmen und die gesetzten Handlungen mitteilen. Noch ist das im Falle der FPÖ-Attacke nicht geschehen.