Sky legt Zuschauerberechnungen für Bundesliga vor
Knapp vier Monate nach Saisonstart hat der Pay-TV-Sender Sky am Donnerstag Zuseherzahlen zur Fußball-Bundesliga vorgelegt. Die Botschaft von Österreich-Chefin Christine Scheil: Pro Spieltag erreiche man 1,18 Mio. Zuschauerkontakte, „und das ist konservativ geschätzt“, sagte sie vor Journalisten. Für diese Zahl wurden Teletest-Daten und eigene Erhebungen der digitalen Nutzung addiert.
Sky hat für die Saisonen 2018/19 bis 2021/22 die exklusiven TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga. Der österreichische Ligenfußball sei aber mitnichten im Pay-TV verschwunden, betonte Scheil. Zum einen habe man das Programmvolumen für Fußball deutlich ausgeweitet und biete in dieser Saison 1.067 Stunden. „40 Prozent davon frei empfangbar“, sagte sie und verwies auf neue Formate wie „Dein Verein“ oder „Die Abstauber“. Rechne man sämtlichen Fußball-Content, auch bei den Medienpartnern, zusammen, seien es gar 1.213 Stunden, davon „48 Prozent frei empfangbar“.
Wer das alles sieht, darüber gab es im Herbst ein wenig Rätselraten. So hatte es aus dem ORF geheißen, dass laut Teletest die Reichweite drastisch zurückgegangen sei. Mit dem Teletest freilich ist die Sky-Österreich-Chefin alles andere als zufrieden. Der entspreche nicht dem modernen Zuseherverhalten, und das Panel werde Sky nicht gerecht. Man führe derzeit Gespräche mit der Arbeitsgemeinschaft Teletest darüber. „Es muss die richtige Anzahl von Sky-Haushalten im Panel sein: Wir haben eine Penetration von elf Prozent.“ Auch die regionale Verteilung und die „richtige Paketstruktur“ – das heiße auch: Abonnenten mit Sportpaket – müssten abgebildet werden. Derzeit sind „unsere Marktforscher der festen Überzeugung, dass Sky im Teletest nicht repräsentiert ist.“
Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer zeigte sich durchwegs zufrieden mit dem Saisonverlauf im Fernsehen. „Wir haben jetzt eine massiv höhere Verbreitung“, das Ziel, den Anteil der TV-Rechteerlöse an den Klubbudgets zu steigern, sei erreicht worden. Außerdem biete Sky „Planungssicherheit“, wohingegen es in der letzten Saison „22 außertourliche Verschiebungen von Spielen“ gegeben habe.
Von den Plänen der Regierung, die Bundesliga auf die sogenannte TV-„Schutzliste“ zu setzen, halten weder Scheil noch Ebenbauer viel. Im November hatte es dazu eine Runde der TV-Veranstalter mit der Regierung gegeben. „Es wurde von keinem der anwesenden Sender in der Besprechung eine Forderung gestellt, dass der österreichische Fußball auf eine Liste gehört“, sagte Scheil. Ein Termin mit den Rechteinhabern steht noch aus. Ebenbauer betonte, dass „wir auch international wettbewerbsfähig sein wollen. Dafür müssen wir Erlöse generieren.“ Dies werde schwieriger, wenn der „Wettbewerb eingeschränkt wird“.