„So klingt Österreich“: Neue App bringt Kultur zum Klingen
Das Wiener Museumsquartier (MQ) macht den Anfang, aber bald soll ganz Österreich klingen. Eine Smartphone-App will „Kultur-Lebensräume mittels innovativer Technologien neu entdecken“. Dabei geben Kurz-Clips Einblicke über die jeweiligen Kulturinstitutionen, untermalt von kuratierter Musik. „Ein Erlebnis für alle Sinne!“, schwärmte MQ-Direktor Christian Strasser am Dienstag bei der Präsentation.
Je nachdem, auf welche der acht teilnehmenden Institutionen des MQ die Besucher ihre Mobiltelefone oder Tablets richten, startet ein anderes audiovisuelles Programm. „Das Schöne ist, dass dann nicht nur eine billige Werbung losläuft, sondern man hat sich zu jeder Institution wirklich etwas einfallen lassen“, beteuerte Strasser und streute dem Team der 2017 in Wien gegründeten Plattform Artivive Rosen: „Das ist Weltklasse, was die machen!“
Die Musik zum „Augmented-Reality-Erlebnis“ kuratierte Andreas Vierziger, der in den Archiven der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, der KUG – Kunstuniversität Graz, der Universität Mozarteum Salzburg sowie des TONSPUR Kunstvereins Wien stöberte. Der Finalsatz des „Reiterquartetts“ von Joseph Haydn wurde etwa für die Halle E+G, die ehemalige Winterreithalle, ausgesucht, ein Klangfarben-Stück von Joanna Wozny für das mumok, und der perkussive fünfte von sieben Klangräumen von Georg Friedrich Haas wurde wegen seiner „starken Körperlichkeit“ (Vierziger) dem Tanzquartier Wien zugeordnet.
Die Initiative „So klingt Österreich“ ist auch Teil der Überlegungen der Tourismus-Werber, wie der Post-Corona-Tourismus aussehen wird, erläuterte Petra Stolba, die Geschäftsführerin der Österreich Werbung. „Überall werden Umbrüche zu verzeichnen sein. Sicher ist: Man wird bewusster reisen.“ Das Museumsquartier Wien ist nur der Auftakt, die Bundesländer sollen folgen. „Das ist ein Projekt, das kontinuierlich weiterentwickelt wird.“ Einen Zeitplan und genauere Vorstellungen über die nächsten Locations gibt es noch nicht.
Und so sind es einstweilen zwölf Positionen (etwa Plakate der Institutionen) im Museumsquartier, bei denen sich – nach Download der kostenlosen App via artivive.com – in das interaktive Projekt hineinschnuppern lässt. „Probieren Sie’s aus!“, forderte Christian Strasser auf und ortete großen Optimismus in seinem Kulturareal. Am 1. September soll dann die MQ Libelle auf dem Dach des Leopold Museums endlich abheben. Ein Höhenflug, dem hoffentlich ein neuer Shutdown erspart bleiben wird.
(S E R V I C E – , )