Die Big Player konnten beim Umsatz die Erwartungen übertreffen. Bei Amazon ist Werbung ein Wachstumstreiber. Facebook muss sein Image aufpolieren.
Mehr Transparenz bei Facebook: Das soziale Netzwerk gibt bekannt, dass Anzeigen auf der Plattform ab Sommer 2018 mit den Seiten der Werbetreibenden verknüpft werden. Mit einem Klick auf „ViewAds“ bei einer Seite werden Nutzern alle Werbungen angezeigt, die die Seite auf Facebook, Instagram und im Messenger geschalten hat. Politische Inserenten müssen ihre Identität offenlegen, Anzeigen im Rahmen der US-Wahlen werden vier Jahre lang gespeichert. Getestet werden diese neuen Richtlinien seit November in Kanada. Für Unternehmen wird so vor allem die Konkurrenz-Beobachtung leichter.
Fake-Book I. Zehn Prozent der Facebook-Profile sollen Duplikate, zwei bis drei Prozent sollen Fake-Accounts sein. Das ergibt ein Quartalsbericht des Unternehmens. Das bedeutet, dass rund 207 Millionen Accounts Duplikate und bis zu 60 Millionen Accounts gefälscht sind. Facebook gibt an, einen besseren Weg gefunden zu haben, um gefälschte Accounts und Duplikate zu erkennen. Das soll zu mehr Transparenz für Werber beitragen.
Fake-Book II. Faktenchecker, die für Facebook arbeiten, beklagen, dass die Factchecking-Bemühungen des Unternehmens erfolglos sind. Facebook weigere sich außerdem, Daten darüber offenzulegen. Facebook habe ihre Arbeit für eine PR-Kampagne missbraucht, kritisieren die Journalisten. Faktenchecker, die für unabhängige Organisationen arbeiten, die mit Facebook kooperieren, befürchten einen Interessenskonflikt: Für die Organisationen sei es schwierig, das soziale Netzwerk hinsichtlich seiner Rolle in der Verbreitung von Fake News zu kritisieren.
Wachstumstreiber. Amazon setzt weiterhin auf Werbung und vergrößert seinen Werbebereich. Das Unternehmen testet ein Application Programming Interface (also eine Programmierschnittstelle) für Amazon Marketing Services. Das ist die Abteilung bei Amazon, die auch für die Self-Service-Plattform für Werbungen zuständig ist. Ziel ist es, so viel wie möglich im Self-Service-Bereich und kundenangepasst für Werber anzubieten.
Gratis streamen. Amazon entwickelt laut AdAge eine Gratis-Version von Prime Video, die durch Werbung finanziert werden soll. Das Unternehmen spreche laut Quellen mit Fernsehsendern und Medienunternehmen, die Inhalte liefern könnten. Gegenüber The Verge bestreitet Amazon, eine Freemium-Version zu planen.
Umsatz-Boom. Die Umsätze im Silicon Valley boomen weiterhin: Amazon schaffte erstmals Werbeumsätze von mehr als einer Milliarde Dollar. Werbung gilt bei Amazon als Wachstumsgeschäft. Facebook übertraf die Erwartungen mit einem Umsatzplus von 47 Prozent im dritten Quartal. Das Google-Mutterunternehmen Alphabet steigert seinen Umsatz um 24 Prozent. Der wertvollste Internetkonzern der Welt verdiente netto 6,73 Milliarden Dollar. Auch Twitter übertraf die Wachstumserwartungen. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer stieg um vier Millionen.