Investitionen bremsten Gewinn bei ProSieben
Bei der Fernsehgruppe ProSiebenSat.1 drücken die geplanten Investitionen ins TV-Geschäft im zweiten Quartal auf den Gewinn. Das bereinigte Ergebnis (Ebitda) sank zwischen April und Juni binnen Jahresfrist um 18 Prozent auf 213 Mio. Euro, teilte der Konzern am Mittwoch mit.
Das Management begründete dies mit den angekündigten Ausgaben in Programminhalte, digitale Plattformen und Werbetechnologien, aber auch mit geringeren Werbeeinnahmen. Vorstandschef Max Conze sprach von wichtigen Investitionen in die Zukunft des Konzerns. „Wir sind überzeugt, dass sich das auszahlen wird und wir mit unserer Strategie, auf lokale Inhalte und digitale Verbreitung zu setzen, auf dem richtigen Weg sind.“
Während der Konzernumsatz um vier Prozent auf 947 Mio. Euro zulegte, sank der für die Dividende maßgebliche bereinigte Überschuss wie geplant um 38 Prozent auf 85 Mio. Euro. Trotz des schwächer als erwarteten TV-Werbemarktes hält ProSiebenSat.1 nach den ersten sechs Monaten an den Geschäftszielen für 2019 fest. Demnach sollen die Erlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen und die Umsatzrendite (bereinigte Ebitda-Marge) auf 22 bis 25 Prozent sinken.
Zum Start der eigenen Videoplattform Joyn im Juni zeigte sich Conze zuversichtlich. „Wir haben hier inzwischen bereits über 3,8 Millionen monatliche Nutzer über alle Geräte – das ist viermal so viel wie beim Vorgänger 7TV.“ Der Hoffnungsträger soll Livestreams von über 50 TV-Sendern bündeln und eigenproduzierte Serien, Shows und exklusive Inhalte bieten, um die Abwanderung junger Zuschauer zu den Videodiensten von Netflix und Amazon zu bremsen. Zunächst will ProSiebenSat.1 Nutzer nur mit einem werbefinanzierten Gratis-Angebot ködern.