Trump stand erstmals am Pult des Presseraums im Weißen Haus
US-Präsident Donald Trump hat ein kompliziertes Verhältnis zu Medien – ganz besonders gilt das für solche, die aus seiner Sicht nicht positiv genug über ihn berichten. Nach fast zwei Jahren im Amt stand Trump am Donnerstag (Ortszeit) nun erstmals am Podium im „James S. Brady Press Briefing Room“, dem Presseraum im Weißen Haus.
„Das ist ein schöner Ort“, sagte er zum Auftakt – bisher habe er ihn noch nicht gesehen gehabt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, hatte kurzfristig eine Pressekonferenz einberufen und dann einen „sehr besonderen Gast“ angekündigt: „Unseren sehr großartigen Präsidenten, Donald J. Trump.“
Trump warb erneut für die von ihm gewünschte Grenzmauer, deren Finanzierung die oppositionellen Demokraten verweigern. Er präsentierte als Kronzeugen drei Grenzschützer, die sich einmütig für die Mauer aussprachen (und ebenso einmütig Trump lobten). Eine echte Pressekonferenz wurde es dann aber doch nicht: Als der Präsident und die Grenzschützer ihre Aussagen heruntergespult hatten, gingen sie – ohne die vielen Fragen zu beachten, welche die Journalisten ihnen hinterher riefen.
White-House-Korrespondenten beklagen regelmäßig, dass Trump-Sprecherin Sanders nur selten Pressekonferenzen abhält. Unter früheren Präsidenten waren mehrere Briefings pro Woche üblich, inzwischen vergehen Wochen ohne Briefing. Allerdings stellt sich Trump selbst häufiger den Medien, wenn auch in eher ungewöhnlicher Manier: Etwa am Rande von Kabinettssitzungen oder vor dem Einstieg in den Präsidentenhubschrauber. Dann nimmt er oft auch Fragen an.
Trump verunglimpft ihm gegenüber kritisch eingestellte Medien immer wieder als „Feinde des Volkes“ und wirft ihnen vor, Fake News zu verbreiten. Am Neujahrstag hatte Trump dann per Twitter allen ein frohes neues Jahr gewünscht – inklusive der „Fake News Media“.