TV-Quoten: ORF III trug maßgeblich zu ORF-Zuwächsen bei
Der März hat den heimischen TV-Sendern mal stärkere, mal schwächere Quoten beschert. Die ORF-Sendergruppe konnte sich im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte auf 36,1 Prozent Marktanteil steigern, wie Teletestdaten zeigen. Maßgeblichen Anteil hatte daran ORF III. ServusTV legte generell, Puls 4 bei den Jüngeren zu. ATV musste Marktanteilsverluste hinnehmen.
Es ist eher ungewöhnlich, dass der Kultur- und Informationssender ORF III für die Marktanteilszuwächse der ORF-Gruppe hauptverantwortlich zeichnet. Im Vormonat war es jedoch soweit. ORF III erzielte 3,0 Prozent Marktanteil und damit den besten März seit Senderbestehen. Zurückzuführen ist das unter anderem auf die ausgedehnte „ORF III Aktuell“-Berichterstattung, aber auch österreichische Kleinkunst. Am 1. März verzeichnete der Sender mit 6,7 Prozent den höchsten jemals erzielten Tagesmarktanteil. Besonders punkten konnte an diesem Tag Monika Grubers Kabarettabend „Zu wahr um schön zu sein“ bei 14 Prozent Marktanteil mit 412.000 Zuseherinnen und Zusehern – auch das eine Top-Reichweite seit dem Start im Jahr 2011.
ORF 2 blieb in der Gesamtzielgruppe weitgehend stabil (22,2 Prozent Marktanteil, plus 0,1 Prozentpunkte). Bei den 12- bis 49-Jährigen legte der öffentlich-rechtliche Sender dagegen auf 12,7 Prozent Marktanteil zu (plus 1,2 Prozentpunkte). Damit war er bei den Jüngeren gleichauf mit ORF 1, der sich ebenfalls steigern konnte (1,1 Prozentpunkte). In der Gesamtzielgruppe verlor ORF 1 dagegen etwas und kam auf 10,4 Prozent Marktanteil (minus 0,3 Prozentpunkte).
ORF 2 punktete in gewohnter Manier mit diversen „ZiB“-Sendungen, wobei die „ZiB 2 am Sonntag“ vom 6. März mit 907.00 Zuschauerinnen und Zuschauern einen Marktanteilsrekord bei den 12- bis 29-Jährigen von 32 Prozent aufstellte. Der „Tatort“ wurde am selben Tag von 947.000 Personen geschaut, das „Bergdoktor“-Staffelfinale ein paar Tage zuvor von im Schnitt 971.000 Personen. Auf hohes Interesse stieß auch das „Universum: Geheimnisvolle Niederlande“ (726.000 Zuseher) und „Am Schauplatz: Blackout“ (723.000 Zuseher).
ORF 1 kam speziell bei der jüngeren Bevölkerung mit „Starmania“ oder dem am 19. März übertragenen Benefizkonzert „We stand with Ukraine“ an. Auch das Finale der „Vorstadtweiber“ sowie das „Dok 1“-Doppel am 30. März wurde nicht nur von der Kernzielgruppe gut angenommen. Im Sportbereich sorgte der zweite Durchgang im Herren-Slalom in Flachau (ca. 1,1 Mio. Zuseher) und der Formel 1-GP von Bahrain (798.000 Zuschauer) für gute Quoten.
ServusTV verbuchte 3,9 Prozent Marktanteil (12+) und steigerte sich damit um 0,4 Prozentpunkte gegenüber März des Vorjahres. Der Salzburger Privatsender war damit erneut stärkster heimischer Privatsender in der Gesamtzielgruppe. Aber auch in der Kernzielgruppe legte ServusTV um 0,3 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent Marktanteil zu. Der Sender führt die Zuwächse in einer Aussendung unter anderem auf Monatsrekorde für die „Quizjagd“ (8,6 Prozent Marktanteil) sowie die „Servus Nachrichten 19:20“ (8,2 Prozent Marktanteil) zurück. Im Sportbereich zog in gewohnter Manier die Formel 1 zahlreiche Fans vor den Fernsehschirm. 709.000 Personen verfolgten den GP von Saudi-Arabien bei einem Marktanteil von 25,3 Prozent.
Die ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe kam mit ihren vier Österreichsendern (Puls 4, ATV, ATV 2, Puls 24) in der Gesamtzielgruppe auf 7,4 Prozent Marktanteil (minus 0,6 Prozentpunkte). In der fokussierten Kernzielgruppe erreichte die Sendergruppe 11,7 Prozent Marktanteil (minus 0,3 Prozentpunkte).
Puls 4 blieb in der Gesamtzielgruppe mit 3,1 Prozent Marktanteil weitgehend stabil (minus 0,1 Prozentpunkte). In der fokussierten Kernzielgruppe lag eine Steigerung auf 5,4 Prozent Marktanteil (plus 0,5 Prozentpunkte) vor, womit Puls 4 erneut stärkster heimischer Privatsender bei den 12- bis 49-Jährigen war. Punkten konnte der Sender etwa mit dem Finale von „Ninja Warrior Austria“ bei 6,3 Prozent Marktanteil (12-49), aber auch der Berichterstattung über den Ukraine-Krieg.
ATV büßte sowohl in der Gesamt- (2,5 Prozent Marktanteil, minus 0,6 Prozentpunkte) als auch in der Kernzielgruppe (4,1 Prozent Marktanteil, minus 0,5 Prozentpunkte) ein. Auf Interesse stießen dennoch Formate wie „Mein Gemeindebau“ oder „Teenager werden Mütter“.
Puls 24 steigerte sich leicht auf 0,8 Prozent Marktanteil (12+). Bei den 12- bis 49-Jährigen hielt der Nachrichtensender weiterhin 1,0 Prozent Marktanteil. Geprägt war die Berichterstattung von vielen (Sonder-)Infosendungen zum Ukraine-Krieg. Auch zwei zehnstündige Übertragungen von Solidaritäts- und Spenden-Specials („We stand with Ukraine“ und „Yes we care“) kamen gut an. Die beiden Specials erreichten 570.000 Zuseherinnen und Zuseher zumindest kurz (weitester Seherkreis).
Oe24.tv kam wie im März des Vorjahres auf 1,2 Prozent Marktanteil (12+). In der Kernzielgruppe verbuchte der Sender der Fellner-Mediengruppe einen Rückgang von 0,2 Prozentpunkten auf 1,4 Prozent Marktanteil.